1. FC Köln in der Krise: Das muss Struber nun ändern
Von Franz Krafczyk
So hat sich der 1. FC Köln die Saison bislang nicht vorgestellt: Bei der denkwürdigen 1:5-Klatsche in Darmstadt erwischten die Geißböcke einen rabenschwarzen Tag und fielen auf Platz zehn der 2. Bundesliga zurück. Dabei war bis vor Kurzem noch von Aufstiegsambitionen die Rede.
Doch davon sind die Kölner derzeit meilenweit entfernt. In den kommenden Spielen gilt es, nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien wieder Erfolgserlebnisse zu sammeln und für Ruhe am Geißbockheim zu sorgen, bevor man über große Ziele nachdenkt und diese auch offen ausspricht.
Vor allem Trainer Gerhard Struber steht nun in der Pflicht, denn sein Spielsystem konnte sich bisher nur selten durchsetzen. Der Österreicher setzt gerne auf hohes Pressing, doch hinter seiner Doppelspitze klafften zuletzt vor allem im Mittelfeld zu große Lücken. In Darmstadt, wo die Kölner ohnehin zu wenig Aggressivität und Laufbereitschaft an den Tag legten, wurde das Zentrum der Domstädter mit wenigen Pässen ausgehebelt, wodurch sich die Struber-Elf mehrere Male zu leicht auskontern ließ.
Traning hinter verschlossenen Türen: Lässt Struber eine Dreierkette einstudieren?
Für das kommende Duell gegen den ebenfalls sehr offensivstarken SC Paderborn (16 Tore in neun Spielen), dürfte sich Struber daher einige Anpassungen einfallen lassen, um die Ergebniskrise frühzeitig auszubremsen. Woran genau der Übungsleiter mit seiner Mannschaft beim Dienstags-Training hinter verschlossenen Türen feilte, wird sich zwar erst zum Anpfiff am Freitag (18:30 Uhr) herausstellen, doch eine Systemumstellung ist mehr als nur denkbar.
Aus dem von Struber favorisierten 4-1-3-2 könnte ein 4-2-2-2 oder gar ein 4-2-3-1 werden, in dem Eric Martel Hilfe von einem zweiten Sechser bekommt. Dejan Ljubicic steht nach seiner Mandel-OP womöglich als wertvolle Option wieder zur Verfügung, um das Zentrum zu stabilisieren. Doch selbst eine Umstellung auf eine Dreierkette mit Dominique Heintz neben Timo Hübers und Julian Pauli lässt sich nicht ausschließen.
Klar ist: Strubers neue Ideen müssen schnell fruchten, damit es um seine Zukunft ruhig bleibt. Doch auch die Mannschaft muss alles daran setzen, einen neuen Matchplan des 47-Jährigen umzusetzen. Ein Heimsieg gegen Paderborn wäre für alle Seiten ein guter Anfang.
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