Des einen Freud ist des anderen Leid: Ronaldos Elfer-Feier polarisiert die Fußballwelt

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Spektakel in Madrid: Cristiano Ronaldo schießt Real gegen Juventus Turin in letzter Sekunde ins Champions-League-Halbfinale. Die Italiener hatten zuvor einen 0:3-Rückstand aufgeholt. Anschließend jubelt CR7 ausgelassen mit freiem Oberkörper. Der Mucki-Jubel spaltet die Fußballwelt.

Cristiano Ronaldo wie er leibt und lebt: CR7 nutzte einmal mehr die Chance, aller Welt seinen Prachtkörper zu präsentieren. Zuvor setzte der Weltfußballer den ​Schlusspunkt in einer dramatischen Champions-League-Nacht. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin verwandelte Ronaldo in der siebten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Elfmeter zum 1:3 und sicherte den Königlichen damit das Halbfinalticket.

Trotz eines 3:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel kam Real Madrid im heimischen Santiago Bernabeu noch einmal mächtig ins Zittern. Juventus schaffte sensationell den Ausgleich, bevor Ronaldo Sekunden vor der Verlängerung die Alte Dame ins Tal der Tränen schickte. Besonders bitter war das für Juve-Schlussmann Gianluigi Buffon, der seinen großen Traum vom Henkelpott endgültig begraben musste. 

Auch deshalb spaltet der exzentrische CR7-Torjubel die Fußballwelt. Ronaldo darf sich für sein 120. Tor im 150. Champions-League-Einsatz zurecht feiern lassen, sagen die einen. 

Der Portugiese habe fehlenden Respekt gegenüber Juve und insbesondere der Torhüter-Legende Buffon gezeigt, sagen die anderen. 

Buffon kaum zu beruhigen

In seinem wahrscheinlich letzten Champions-League-Spiel war der 40-jährige Italiener nach dem Strafstoßpfiff mit Rot vom Platz gestellt worden, weil er Schiedsrichter Michael Oliver beleidigt haben soll. "Fahr zur Hölle", habe Buffon dem englischen Referee entgegengeschrien. Und auch ​nach dem Schlusspfiff wollte sich der Juve-Keeper nicht beruhigen. "Nur einer, der statt eines Herzens einen Mülleimer in seiner Brust hat, kann solche Entscheidungen treffen", polterte der Weltmeister von 2006 beim Fernsehsender Mediaset. 

Die Italiener witterten eine Verschwörung, sahen Real vom Schiedsrichter bevorteilt. Dessen Entscheidung nach einem Schubser von Ex-Bayern-Verteidiger Mehdi Benatia gegen Reals Lucas Vazquez auf den Punkt zu zeigen, war allerdings vertretbar. Ronaldo konnte nach Spielschluss die Diskussionen nicht nachvollziehen: "Das war ein Elfmeter, ich verstehe nicht, warum sie so viel diskutierten. Sie gehen Lucas von hinten an. Sonst macht Lucas das Tor“, so der 33-Jährige.

Umarmung mit Ronaldo

In den Katakomben nach dem hochemotionalen Duell war von mangelndem Respekt nichts zu sehen. Ronaldo und Buffon umarmten sich innig, als der Portugiese gerade an der Torhüter-Legende vorbeilief. 

Seinen Mucki-Jubel schien Buffon Ronaldo nicht krummzunehmen. Es ist eben dessen Art seine Tore zu feiern. Ob das respektlos gegenüber dem Gegner ist, muss jeder Fußballfan selbst entscheiden.